Anlässlich des Aktionstags des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) am 29. September gegen den Sozialkahlschlag in Europa veröffentlichten zahlreiche Décroissance-Gruppen aus Belgien, Frankreich und Spanien einen Appell an die Gewerkschaften mit dem Wachstumswahn zu brechen. Das Motto der Brüssler Gewerkschaftsbürokartie lautete zunächst „No cuts, more growth“. Nach interner Kritik wurde es immerhin zu „No to austerity – Priority for jobs and growth!“ (Nein zu Sparmaßnahmen. Vorrang für Beschäftigung und Wachstum) erweitert.
Angesichts der dramatischen Kürzungspolitik, die bei dem parallel stattfindenden Treffen des ECOFIN auf der Tagesordung stand, war dieser Aktionstag mit einer Großdemo in Brüssel und einem Generalstreik in Spanien bitter nötig und zumindest punktuell ein Mobilisierungserfolg. Allerdings ging er medial völlig unter, war nicht in eine langfristige Strategie des EGB eingebettet und blieb somit Symbolpolitik.
Mit ihrem Appell „Gegen das Wachstum der Austerität“ positionierten sich eine Vielzahl von Gruppen der Décroissance-Bewegung gegen die wirtschaftspolitische Ausrichtung des EGB, um sich gleichzeitig mit der sozial- und gesellschaftspolitischen Stoßrichtung zu solidarisieren und zu einem Dialog einzuladen (hier der Appell in & ):
Sich dem Wachstum der Austerität widersetzen
Appell an die Gewerkschaften
Anlässlich der Euro-Demonstration am 29. September 2010 wendet sich eine europäische Allianz verschiedener Organisationen von WachstumsverweigererInnen (objecteurs de croissance) an die Gewerkschaften. Die WachstumsverweigererInnen fordern die Gewerkschaften auf, einen anti-produktivistichen Bruch zu vollziehen, da sie sonst weiterhin die destruktive Logik der Ökonomie aktiv unterstützen. Die WachstumsverweigererInnen schlagen vor, „das gute Leben“ statt das „immer mehr“ anzustreben, die Arbeitszeit erheblich zu reduzieren, und sich für ein ausreichendes Mindesteinkommen für alle einzusetzen. Weiterlesen →